Fernsehen - Ich lebe besser ohne TV

Fernsehen

Heute möchte ich bei Lit On eine Beichte ablegen. Es geht um Fernsehen. Was ich mir vor ein paar Jahren in meinen kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können, ist heute meine Realität. Ich lebe ohne! Wie es mir damit geht und was meine Beweggründe für diese Entscheidung waren, das erzähle ich hier.


Vielleicht bin ich total durchgeknallt, aber...

Damals ging mein schöner, noch recht neuer Fernseher kaputt. Das ist ungefähr vier Jahre her. Ich war so sauer und enttäuscht und hatte teilweise regelrecht Entzug nach meinen Lieblingssendungen. Toll, alles verpasse ich! Ich muss dazu sagen, dass ich damals eine Phase hatte, in der ich Bücher links liegen gelassen habe. Ich kann es einfach nicht fassen und auch damals hatte ich eine Art Aha-Effekt: Da ich mich wie ein Junkie auf Entzug fühlte, wurde mir unwohl. Heißt das etwa, ich bin süchtig?

Mir fiel auf, das ich nicht mehr las, dass ich ständig beim Fernsehen einschlief und auf der Couch nächtigte. Ich dachte sogar darüber nach, mir ein Zweitgerät für das Schlafzimmer zu kaufen, da ich ohne mittlerweile nicht mehr einschlafen konnte. Aber irgendwas machte während der Zwangspause "Klick" und mir geisterte durch den Kopf: Fernsehprogramm. Was für ein Wort. Das impliziert doch, dass ich programmiert wurde? Mein Verhalten sprach irgendwie dafür, auch wenn ich jetzt sicherlich als völlig übergeschnappt wahrgenommen werde. Jedenfalls tat ich etwas, was ich selbst gar nicht richtig fassen konnte. Der Fernseher kam von der Reparatur zurück und ich verschenkte ihn. Einfach so!


Das Leben danach

Seit ich wieder lese, besonders abends und nachts, kann ich besser schlafen. Ob nun Programmierung, Strahlen aus dem TV oder einfach Einbildung, das ist für mich ein eindeutiger Fakt. Ich fühle mich ausgeglichener, da ausgeruhter. Ich kann mich besser konzentrieren. Mir würden noch viel mehr Dinge einfallen, die ich dem Verzicht auf Fernsehen zuschreiben kann. Noch etwas Verrücktes und eine Wortspielerei: Fernsehen, man sieht also in die Ferne. Kann es da nicht sein, dass man den Blick für das verliert, was direkt vor den eigenen Füßen liegt?

Ja, ich weiß, meine philosophische Ader eben. Ach so, ich gebe aber zu: So ganz zu 100 % habe ich Fernsehen dann doch nicht aus meinem Leben verbannt. Ich greife auf Streamingdienste zurück und schaue per Laptop oder Tablet Fernsehen. Aber nur ausgewählte Filme, die ich auf Quotenmeter finde! Ich bin wählerisch geworden und verzichte sehr gern auf Werbung. Wenn ich mich über Produkte informieren möchte, suche ich gezielt im Internet danach. Wenn es um Nachrichten geht, bevorzuge ich mittlerweile die alternative Presse. Wichtige Vorträge von Politikern gehen ohnehin immer schnell online, diese sehe ich mir an, um die Glaubwürdigkeit einiger Aussagen der alternativen Medien zu überprüfen.


Ich würde es wieder tun

Mein Leben ohne Dauerberieselung durch Fernsehen hat mehr Qualität. Mir wird keine Energie geraubt, wenn ich keine Lust auf schlechte Nachrichten habe, schaue ich eben gar keine und informiere mich später über das Weltgeschehen. Für meine Seele bleibe ich nun absolut den Büchern treu, für immer!